Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien haben oft einen längeren Leidensweg bis zur Diagnose.

Lebensmittel, die zu Unverträglichkeiten oder Allergien führen, sind individuell. Es gibt also keine einheitliche Lösung für alle und manchmal leider auch keine schnelle Lösung, bis der Auslöser gefunden ist.

Vielleicht besteht erst einmal ein Anfangsverdacht und es Bedarf weiterer „Spurensuche“.

Ich unterstütze Sie durch systematisches Vorgehen:

  • Ausführliches Erstgespräch (Anamnese)
  • Sichtung bereits vorangegangener Tests (Allergie- oder gastroenterologische Untersuchungen, Atemtests usw.
  • Auswertung eines von Ihnen geführten Ess-Sympomtagebuches (Allergietagebuch)
  • Beratung hinsichtlich einer vorübergehenden Auslassdiät (diagnostische Diät)
  • Beratung einer therapeutischen sowie ausgewogenen Dauerernährung bei Einkauf, Kennzeichnung und Zubereitung von Mahlzeiten

Schwerpunkte

Laktoseintoleranz

Wenn Sie nach Verzehr von Quark oder Milch(-produkten) Blähungen haben oder Durchfall, könnte es sein, dass Sie einen Mangel an Laktase, dem Enzym für die Milchzuckerspaltung haben bzw. es vermindert produziert wird. Weltweit haben über 90% der Erwachsenen einen Mangel an diesem Enzym. Ein primärer (natürlicher) Laktasemangel entwickelt sich in vielen Bevölkerungsgruppen nach Entwöhnung der Muttermilch und seltenem Verzehr von Milchprodukten. In Ländern wie Deutschland mit traditionsgemäßer Milchviehwirtschaft ist dies eher nicht der Fall. Ca. 15% sind dennoch betroffen. Weiterhin kann eine sog. sekundäre Laktoseintoleranz vorliegen. Da das Enzym zur Spaltung des Milchzuckers im Dünndarm produziert wird, können Erkrankungen des Verdauungssystems eine Laktoseintoleranz begünstigen. Z.B. bei Zöliakie oder dem Kurzdarmsyndrom. Die Diagnose erfolgt über den sog. Wasserstoff-Atemtest. Nach Trinken einer definierten Menge an Milchzucker wird in bestimmten zeitlichen Abständen der Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft bestimmt. Wird der Milchzucker nicht gespalten, entsteht dieses Gas im Dickdarm und wird über den Atmungskreislauf transportiert über die Lunge abgeatmet. Wie streng eine Laktosevermeidung erfolgen muss, ist individuell verschieden. Beim Einkauf von Lebensmitteln (nun auch bei lose angebotener Ware) muss Laktose gekennzeichnet sein. Denn Laktose wird auch isoliert als Zutat in der Lebensmittelverarbeitung eingesetzt, auch dort, wo man sie nicht sofort vermutet (z.B. Wurst). Heute stehen aber schon sehr viele laktosearme Produkte zur Verfügung.

Fruktosemalabsorption

Warum haben wir eigentlich ein Fruktoseunverträglichkeitsproblem? Obst und Gemüse ist gesund. Dennoch wird der Fruchtzucker immer häufiger zum Problem. Übelkeit, Bauchkrämpfe, Schmerzen, Durchfall sind einige Beschwerden, die auftreten können. Damit der Fruchtzucker vom Dünndarm ins Blut aufgenommen werden kann, braucht es ein Transportsystem (GLUT-5 Transport Protein). Ist es eine Fehlfunktion des Systems und wenn ja, wie ist es entstanden? Oder beruht die häufige Diagnose auf einem überhöhten Verzehr von Obst und Gemüse? Letzteres wohl kaum. Eine Fehlfunktion ist möglicherweise durch eine andere Erkrankung des Verdauungstraktes entstanden. Ein weiterer Aspekt ist, dass unsere Lebensmittelwirtschaft viele Produkte des täglichen Verzehrs genau damit süßt und die Bevölkerung somit größere Mengen an Fruktose pro Zeiteinheit verdauen muss und damit das Transportsystem überfordert. Oder es ist eine Kombination aus Beidem. Eine Fruktosemalabsorption wird ebenso durch einen Wasserstoffatemtest diagnostiziert indem ein 25 g Fruktose-Wassergemisch getrunken wird und der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen wird (in einem Zeitraum von rund 2,5 – 3 Stunden). Hat sich der Verdacht bestätigt, muss der Betroffene die Ernährung umstellen. Dies verläuft in der Regel in 3 Phasen und sollte ernährungstherapeutisch begleitet werden um eine Mangelversorgung zu vermeiden.

Sorbitintoleranz

Sorbit ist ein sog. Zuckeraustauschstoff (E 420) oder auch Zuckeralkohol. Sorbit wird in vielen sog. „zuckerfreien“ , industriell hergestellten Lebensmitteln eingesetzt aber kommt auch in natürlichen Früchten vor. Bei einer Sorbitunverträglickeit kommt es zu ähnlichen Symptomen wie der oben beschriebenen Fruktosemalabsorption. Beide Unverträglichkeiten kommen häufig vergesellschaftet vor. Bei einer vorliegenden Fruktosemalabsorption sollte auch immer gleichzeitig auf Sorbit verzichtet werden!

Histaminabbaustörung

Es gibt gerade ein wohl kaum umstritteneres Symptombild als das der Histaminabbaustörung. Ich nenne es mal bewusst so, anders als üblicherweise Histaminintoleranz. Denn es liegt offensichtlich ein Ungleichgewicht zwischen der Histaminbildung im Körper (für wichtige Funktionen notwendig), Histaminaufnahme über Nahrungsmittel und dem Histaminabbau vor. Zurzeit ist man sich nicht einig, warum es zu einer Anhäufung von Histamin im Körper mit den entsprechenden Symptomen kommt. Diese können heftig sein und nicht nur den Verdauungstrakt, sondern auch das Herz-Kreislauf-System u. a. betreffen. Entgegen mancher Ansicht existiert nach meiner Kenntnis bisher kein beweisendes Diagnoseverfahren. Einzig sicher ist eine Eliminationsdiät mit nachfolgender Provokation. Bei einer Histaminabbaustörung erfolgt ein sehr rasche Besserung der Symptome. Verlassen Sie sich nicht auf eine „Liste“ aus dem Netz, sondern arbeiten Sie an Ihrer Wahrnehmung und den Ernährungsempfehlungen, die gesichert sind.