Allergie und Pseudoallergie

Lebensmittelallergien

Pollenassoziierte Kreuzallergien

Diese gehören zu den häufigsten Lebensmittel-Allergien im Erwachsenenalter. Vor allem bei einer Pollenallergie auf früh blühende Bäume und Sträucher (Birke, Erle, Hasel) treten häufig gleichzeitige Lebensmittelallergien auf bzw. entwickeln sich mit der Zeit. Wie kommt man nun zu einer richtigen Diagnose?

1. Anamnese beim Arzt und der Ernährungsfachkraft
2. Hauttest und Bluttest
3. Karenz und ggf. Reexposition, also Provokation

Die Auswertung der allergologischen Tests sagen lediglich, das Sie ggf. sensibilisiert sind gegen ein bestimmtes Allergen. Das bedeutet nicht zweifelsfrei, dass Sie nun tatsächlich auch eine Kreuzallergie entwickelt haben müssen, in der Praxis aber zunehmend anzutreffen. Beides zusammen, der Haut- und Bluttest plus genannte Symptome nach Verzehr durch den Klienten erhärten die Diagnose.

Stolperfallen im Essalltag gibt es Viele. Eine Ernährungsumstellung nur anhand von Listen ist nicht empfehlenswert, da die individuelle Beratung im Vordergrund stehen muss, um Diätfehler zu vermeiden.

Pseudoallergie: Urtikaria

Urtikaria, auch als Nesselsucht bezeichnet, ist eine Erkrankung, die durch Quaddeln, quälendem Juckreiz und durch Schwellungen (Angioödeme) gekennzeichnet ist.

Der Auslösung dieser Beschwerden liegt immer eine Aktivierung von sog. Mastzellen zugrunde, bei entsprechendem Reiz wird Histamin, ein Botenstoff, ausgeschüttet. Mastzellen sind so etwas wie die Feuerwehr des menschlichen Körpers. Vermutlich kennt das jeder: nach einem Insektenstich oder dem Kontakt mit Brennesseln kommt es zu einer dicken Quaddel und Juckreiz. Wir kratzen uns, kühlen die Haut, reiben. Ziel ist es, die reizenden Stoffe oder Gifte schneller abzutransportieren.

Eine Urtikaria kann sich prinzipiell überall am Körper zeigen, jedoch häufig in der Haut, den Schleimhäuten der Atemwege und denen des Magen-Darm-Traktes. Das bedeutet, dass neben Quaddeln und Juckreiz, Atemnot auch Übelkeit und Durchfälle auftreten können. Patienten berichten häufiger über eine extreme Müdigkeit, geringe Belastbarkeit im Alltag.

Urtikaria kann vollkommen spontan auftreten oder durch z.B. physikalische Reize wie Druck, Kälte/Wärme usw. induziert werden. Letztere sind eher lokalisiert, da wo der Reiz wirkt. Andere Urtikariaformen zeigen sich am ganzen Körper (generalisiert).
Von chronischer Urtikaria spricht man, wenn die Symptome mehr als sechs Wochen bestehen.

Die sog. Intoleranz-Urtikaria ist eine Form der chronischen Urtikaria, die durch sog. Pseudoallergene verursacht wird. Das können Konservierungsmittel, Farbstoffe, Aromen jeder Art sein, ganz allgemein sind u.U. Zusatzstoffe (die durchaus lebensmittelrechtlich zugelassen sind) und Medikamente aber auch natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommende Substanzen problematisch.

Die Auslösung der Beschwerden beruhen nicht auf einer echten allergischen Reaktion mit Beteiligung des Immunssystems und sind in der Regel dosisabhängig, das heißt, je mehr man von den Stoffen zu sich nimmt, desto schlechter geht es der Haut und/oder dem Verdauungstrakt.

Woher weiß ich, ob meine Urtikaria durch eine Intoleranz verursacht wird? Hierfür stehen keine klassischen Blut- oder Hauttests wie in der Allergologie zur Verfügung.

Erst eine sog. Pseudoallergenarme Diät mit nachfolgender Provokation mit dem verdächtigen Stoff kann zur richtigen Diagnose führen.

Eine pseudoallergenarme Diät muss über einige Wochen durchgeführt werden, es reicht nicht, die verdächtigen Lebensmittel nur einige Tage wegzulassen. Dies sollte nach Möglichkeit immer mit einer ernährungstherapeutischen Begleitung geschehen.