Mangelernährung – ein relevantes Thema in unserer heutigen Zeit?!
Bei einer Mangelernährung stehen dem Körper nicht alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung. Das kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Als Folge davon zeigen sich zum Teil schwerwiegende Veränderungen von Körperfunktionen.
Eine Mangelernährung entsteht, wenn:
- die Nährstoffzufuhr längerfristig geringer ist als der Nährstoffbedarf
- die zugeführten Nährstoffe nicht ausreichend verwertet werden können
- ein unkontrollierter Abbau von Körpersubstanz vorliegt.
Im Einzelfall liegen meist mehrere Gründe vor.
Wer kann von Mangelernährung betroffen sein?
Beispiele
- Menschen mit chronisch schweren Erkrankungen essen mit wenig Appetit, kleine Mengen, was im Verlauf zu einer Mangelernährung führt. Beispiele sind Menschen mit Tumorerkrankungen.
- Probleme beim Speisetransport durch den Verdauungstrakt sind häufig ursächlich an der Mangelernährung beteiligt; z.B. bei Verengungen im Darm. Aber auch nach operativer Entfernung von z.B. des Magens oder der Speiseröhre.
- Um seine Nahrung auch verwerten zu können, muss der Körper sie in kleinste Bausteine zerlegen. Dazu brauchen wir verschiedenen Verdauungssäfte, die in der Regel von Organen bereitgestellt werden (z.B. Bauchspeicheldrüsenenzyme). Bei einer chronischen Entzündung oder Krebserkrankung stehen diese Enzyme nicht zur Verfügung und beeinträchtigen die Verdauung enorm. Obwohl die Patienten scheinbar ausreichende Mengen essen, können sie sie nicht angemessen aufspalten und verwerten. Dann sprechen wir von Maldigestion.
- Andere Erkrankungen können die Aufnahme der Nährstoffe so stark vermindern, dass sich trotz ausreichender Nahrung eine Mangelernährung entwickelt. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Zöliakie.
- Die Einnahme von Medikamenten hat nicht immer nur die erwünschte Wirkung, sondern kann Appetitlosigkeit, Veränderungen der Geschmackswahrnehmung, Mundtrockenheit hervorrufen.
- Aber auch Menschen mit Essstörungen (Anorexia nervosa) leiden unter einer extremen Mangelsituation, mit weitreichenden Folgen.
- Erkrankungen, die außerhalb des Verdauungstraktes liegen, begünstigen ebenso eine Mangelernährung. Zum Beispiel wenn Menschen einen stark erhöhten Energiebedarf haben. Das kann bei der chronischen Lungenerkrankung COPD der Fall sein.
- Bei Übergewicht oder Adipositas ist es wichtig, keine wertvolle Muskelmasse abzubauen, sondern die Körperfettmasse zu reduzieren. Mit Hilfe der BIA-Messung kann der Erfolg einer richtigen Ernährungsumstellung dokumentiert werden.
- Im Präventionsbereich können Trainingserfolge durch Zunahme der Muskelmasse erfasst werden.
Wichtig in der Ernährungstherapie: die frühzeitige Diagnose!
- Ärztliche körperliche Untersuchung
- Ärztliche Blutuntersuchung
- Diagnosestellung durch den Arzt
In der Oecotrophologie:
- In einem Erstgespräch die Ernährungs- und Essgewohnheiten erfragen, weiterführend ist ein Esstagebuch und ggf. deren computergestützte Auswertung der Nährstoffsituation.
- Ebenso wichtig ist die Erfassung anatomischer Gegebenheiten, die passgenaue Lösungen erfordern.
- Messung der Körperzusammensetzung (BIA-Messung), als weitaus genaueres Verfahren als das Körpergewicht und den BMI zu ermitteln
- Individuelle Ernährungsmaßnahmen ergreifen.
- Verlaufskontrollen zur raschen und vor allem gezielten Anpassung ernährungstherapeutischer Maßnahmen.
Vorbereitung auf Ihre BIA-Messung
- Kein Trinken 2-3 Stunden vor der Messung
- Kein Sport vor der Messung
- Vor der Messung die Blase nochmals entleeren
- Bitte cremen Sie am Tag der Messung Ihre Hände und Füße n i c h t ein.